Trend hält an: Elektrogeräte werden immer effizienter

In der Schweiz waren 2021 rund 30,5 Millionen IT-, Büro und Unterhaltungselektronik-Geräte im Einsatz. Das sind 51,6 % mehr als im Jahr 2000 (20,1 Millionen). Trotz höherer Leistungsfähigkeit und längerer Nutzungsdauer ist ihr Energieverbrauch im selben Zeitraum um 44,8 % zurückgegangen. 

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie  

• Im Unterhaltungsbereich (TV, Video und Set-Top Boxen) ist die Energieeffizienz zwischen 2000 und 2021 um beachtliche 54,7 % gestiegen. Allerdings: Der Anteil grosser TV-Geräte (Bildschirmdiagonale über 32 Zoll) wirkt verbrauchssteigernd, da diese über zusätzliche Funktionen verfügen. Daher verbrauchen sie mehr Energie pro Fläche.
• Im IT-Bereich sind alle Gerätekategorien zwischen 2000 und 2021 sparsamer geworden (Effizienzgewinn: +52,5 %).
• Dank der erzielten Effizienzgewinne war der Energieverbrauch der IT-Geräte und Büro- und Unterhaltungselektronik 2021 um 1'892 Mio. kWh oder 56,7 % tiefer als der hochgerechnete Verbrauch der Geräte aus dem Jahre 2000.
• Gründe für den hohen Verbrauchsrückgang sind technologische Fortschritte aber auch veränderte Kaufpräferenzen (weniger Desktops, dafür mehr Laptops und Tablets), die Einführung von Mindestanforderungen beim Stand-by-Verbrauch oder die Wirkung der Einführung von Energieetiketten und Labels wie «Energy Star».
• Die stärkste Bestandszunahme seit dem Jahr 2000 gab es bei den Notebooks (5,3 Millionen Stück), Tablets (4,5 Millionen) und Set-Top Boxen (+3 Millionen).
• Die Zunahme bei den Bildschirmen seit 2020 hält an. 3,7 Millionen Bildschirme waren 2021 im Einsatz. Das ist mehr als im Pandemie-Jahr 2020 (3,3 Millionen). Das könnte damit zusammenhängen, dass Homeoffice als Arbeitsform auch nach dem 2020 weitergeführt wird. Auch bei Notebooks und Beamer nahm der Bestand 2021 zu.   

Entwicklung des Verbrauchs elektrischer Energie in der Schweiz

Nachdem sich der Landesverbrauch 2020 gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich verringert hatte, ist er im 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,3 % gestiegen. Das bedeutet, dass der Verbrauch 2021 über demjenigen von 2019 (vor Corona) lag.

Neben den pandemiebedingten «kompensatorischen Effekten» im 2. Quartal, wirkten 2021 die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, die Witterung sowie die Bevölkerungsentwicklung verbrauchssteigernd. Hingegen wirkten Effizienzsteigerungen verbrauchssenkend.

Im Hinblick auf zu erwartende Energie-Engpässen in der näheren Zukunft und eine Verlagerung von fossilen Treib- und Brennstoffen hin zu elektrischer Energie, bleibt das Thema Energieeffizienz von Geräten ein wichtiger Faktor in der Energiepolitik. 

Link: Verkaufszahlenbasierte Energieeffizienzanalyse von Elektrogeräten 2022