Swico investiert in Elektroschrott-Recycling der Zukunft
Mit einem Umwelt-Innovationsfonds will die Organisation Projekte fördern, die das Recycling von Digitalgeräten effizienter, umweltschonender und ertragreicher machen.
Im aktuellen Kontext der grünen Welle setzt Swico Recycling verstärkt auf Eigenverantwortung und treibt die Innovation im Bereich Elektroschrott-Recycling voran – mit einem Umwelt-Innovationsfonds.
38 Millionen Tonnen CO2-Emissionen hat Swico Recycling alleine in den letzten zehn Jahren eingespart. Mehrheitlich dank der Rückführung von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin aus ausrangierten Digitalgeräten in den Stoffkreislauf. Dieser ökologische Leistungsausweis ist dem freiwilligen Recycling-System zu verdanken, dem sich Hersteller, Importeure und Händler von Digitalgeräten anschliessen und welches durch den vorgezogenen Recyclingbeitrag finanziert wird.
Dennoch steht die Recyclingindustrie zunehmend unter Druck. Dies ist einerseits auf das wachsende politische Umweltbewusstsein, andererseits auf die volatilen Abnahmemärkte zurückzuführen. Das System von Swico Recycling indes steht nicht in Frage, denn es ist mit einer Rücknahmequote von 95 Prozent ausserordentlich erfolgreich. «Bei gut funktionierenden Systemen bringt zusätzliche Regulierung keinen Vorteil. Wir setzen gezielt auf Innovation», sagt Judith Bellaiche, die Geschäftsführerin von Swico Recycling. Trotz internationaler Spitzenposition dürfe die Schweiz auch im Bereich des Elektrorecyclings nicht an Innovationskraft verlieren.
Innovation als goldener Weg
Aus diesem Grund hat Swico einen Innovationsfonds ins Leben gerufen, der mit einem Teil der Recyclingbeiträge gespiesen wird. Mit dem Fonds werden Projekte finanziell gefördert, die dem Ökosystem von Swico Recycling einen Innovationsschub geben sollen. Die Projekte können in der gesamten Recycling-Kette anfallen, angefangen bei der Sammlung des Schrotts bis zur Entnahme von Wertstoffen. Die Vertragspartner von Swico können dabei auch Kooperationen mit Startups oder Forschungsstätten eingehen, um Projekte ausserhalb der üblichen Leitplanken zu ermöglichen.
Für die Recycler bringt der Innovationsfonds Anreize zum richtigen Zeitpunkt: Viele Recycling-Partner haben den Willen und das Potenzial für Innovationen, aber kommen im aktuellen Wettbewerbsumfeld nicht zur Umsetzung – sei es aus Mangel an Geld oder Zeit. «Eine Finanzspritze zur richtigen Zeit kann eine Idee beflügeln», ist Judith Bellaiche überzeugt.
Komplexes System
Neben dem ökologischen Nutzen bringt das freiwillige System von Swico Recycling einen hohen Mehrwert für die Konsumenten und die Gesellschaft. Einerseits stellt das dichte Netz an Rückgabestellen zusammen mit den öffentlichen und privaten Sammelstellen sowie Fachgeschäften und Grossverteilern insgesamt über 6000 Abgabemöglichkeiten zur Verfügung. Andererseits sorgt das System für die Beschäftigung von rund 1'000 Menschen im Sekundären Arbeitsmarkt.
Zusammensetzung des Beirats
Der Beirat des Swico Umwelt-Innovationsfonds setzt sich aus ausgewiesenen Experten zusammen, die in einem für den Fonds relevanten Bereich tätig sind:
- Roger Gnos (Vorsitzender), Gefahrgutbeauftragter und Mitglied der technischen Kommission Swico Recycling
- Heinz Böni, Leiter Swico Konformitätsbewertungsstelle SN EN 50625, Empa
- Marius Schlegel, Mitglied des Swico Recycling Boards