Sicherer Umgang mit lithiumhaltigen Elektro-Altgeräten
Batterien werden zunehmend in allen Arten von elektrischen und elektronischen Produkten verwendet, einige von ihnen sind sehr billig und haben eine kurze Lebensdauer. Zur Brandvermeidung setzt sich Swico deswegen seit Jahren für ein sicheres Recycling ein.
Roger Gnos, seit gut 9 Jahren bei Swico Recycling für die Beratung der Sammelstellen und als Gefahrgutbeauftragter tätig, hat grossen Respekt vor Bränden, die durch defekte Lithiumbatterien entstehen. «Diese Batterien beinhalten auf kleinstem Raum eine extreme Menge Energie – selbst bei einem scheinbar leeren Akku. Und das macht sie brandgefährlich.»
Gerät eine Lithiumbatterie durch Überhitzung, durch ein Versagen des Batterie-Managementsystems oder durch mechanische Beschädigung in Brand, ist dieses Feuer sehr schwer zu löschen. Swico weist die Betreiber von Sammelstellen immer wieder auf den Umgang mit lithiumhaltigen Elektroaltgeräten hin.
Eine neue, auf Europa bezogene Studie von WEEE, dem internationalen Forum für die sichere Entsorgung von E-Schrott, zeigt auf, wie gross das Problem in Europa wirklich ist – und was es braucht, um die Sicherheit zu erhöhen. Mittels einer Umfrage wurden Brände im Zusammenhang mit akkuhaltigen Elektro- und Elektronikaltgeräten erfasst, um deren Arten besser zu charakterisieren und den Schweregrad des Problems einzuschätzen.
Es zeigte sich, dass die Zahl der Brände in der Kette der Elektro- und Elektronikaltgeräteentsorgung zunimmt: Sowohl bei wiederkehrenden Bränden als auch bei schweren Bränden, die in Sammel- und Behandlungsanlagen auftreten, sind gemischte Elektro- und Elektronikaltgeräte am stärksten betroffen. Beschädigte Batterien werden in der überwiegenden Mehrheit der Fälle als verantwortlich für diese Brände angesehen.
Die rapportierten Brände traten auf jeder Stufe der Sammel- und Behandlungskette für Elektro- und Elektronik-Altgeräte auf.
Erfreulich: Obschon mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) über häufig auftretende Brände berichten, auf täglicher bis wöchentlicher Basis, verursachen diese kaum signifikante Schäden, löschten sich selber oder konnten mit Feuerlöschmassnahmen vor Ort bekämpft werden. Bei vier von zehn Befragten erforderten die meisten thermischen Ereignisse keinen Versicherungsschutz. Mehr als ein Drittel der Befragten berichteten allerdings von einem schweren Brand, der zwischen 1 und 6 Stunden dauerte. In den schwersten Fällen war der Einsatz einer Feuerwehr erforderlich.
In einem zweiten Bericht wird WEEE analysieren, welche Praktiken von den Befragten bei der Bekämpfung des Problems der Batteriebrände angewandt wurden und wie diese sich bewährt haben.
Swico wird das Thema weiterverfolgen und die Sammelstellen jeweils entsprechend informieren.
Weitere Informationen zum Herunterladen
Quelle: Ollion, L., Anta, M., Herreras, L., Characterisation of fires caused by batteries in WEEE (2020), Survey results from the WEEE management chain – part A, a WEEE Forum and EuRIC report.
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