Mehr Geräte, weniger Stromverbrauch
Eine neue BFE-Studie zeigt: Der Bestand von Elektro- und Elektronikgeräten hat zwischen 2002 und 2018 um über 36 Prozent zugenommen. Trotzdem hat sich der Gesamtstromverbrauch in diesem Bereich, dank Energieeffizienzsteigerungen, im gleichen Zeitraum um nahezu 12 Prozent gesenkt.
Haushalt-Grossgeräte
In der Schweiz sind aktuell rund 18 Millionen Haushaltsgrossgeräte in Küche und Waschküche im Einsatz. Das sind 33,3 Prozent mehr als noch 2002 (13,6 Mio. Geräte). Der Energieverbrauch stieg in derselben Zeit aber lediglich um 0,8 Prozent. Das zeigt die neue Studie des Bundesamtes für Energie, zu welcher Swico und der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) die Grundlagen geliefert haben.
IT, Büro- und Unterhaltungselektronik: Energieverbrauch innert 18 Jahre um 40 Prozent reduziert!
Im Bereich der IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte zeigt sich die Entwicklung der Energieeffizienz noch markanter: Zwischen 2000 und 2018 wuchs der Gerätepark von rund 20 Mio. auf 29,4 Mio. Geräte, das ist ein Plus von 46 Prozent, wobei der stärkste Zuwachs bei den Notebooks (+ 4,2 Mio.), Tablets (+ 3,9 Mio.) und Set-Top / TV Boxen (+ 2,9 Mio.) zu verzeichnen ist. Trotzdem sank der Gesamtstromverbrauch in dieser Kategorie seit 2000 insgesamt um 1 TWh, das sind minus 40 Prozent. Die grössten Energieeinsparungen wurden bei Desktop-PCs (- 386 GWh) und Monitoren (- 326 GWh) erzielt.
Der Grund:
Die Geräte sind dank grossen Fortschritten in der Technologie nicht nur leistungsfähiger, sondern auch deutlich effizienter geworden.
Schaut man einzelne Kategorien an, zeigt sich:
Bei den TV-Geräten sank, dank der mittlerweile etablierten LED –Technologie, der Gesamtstromverbrauch gegenüber dem Jahr 2000 um 27 Prozent. Dies trotz schweizweit steigendem Bestand (+ 22 Prozent) und immer grösseren Bildschirmflächen: War ein Bildschirm im Jahr 2000 im Durchschnitt noch 0,19m2 gross, werden heute mit 0,64m2 deutlich grössere Bildschirme gekauft (+337 Prozent).
Im Bereich Computer ist der Effizienzsprung in Sachen Energie noch deutlicher:
Im Jahr 2000 lag der Energiekonsum noch bei 119 kWh/Jahr, heute verbraucht ein Desktop-PC in der Regel nur noch 64 kWh/Jahr. Auch die starke Verbreitung von Notebooks (20 kWh/Jahr) und in den letzten Jahren das Aufkommen von Tablets (5 kWh/Jahr) haben den Übergang zu deutlich energieeffizienteren Computer beschleunigt.
Fazit: Obwohl heute mehr Elektro- und Elektronikgeräte denn je im Einsatz sind, konnte der Energieverbrauch gegenüber den Vorjahren deutlich gesenkt werden. Zu dem guten Resultat dürften, gemäss der Studie, neben der Steigerung der Energieeffizienz auch die Einführung von gesetzlichen Anforderungen an den maximalen Energieverbrauch sowie die Kennzeichnung der Energieeffizienz mit Energieetiketten gewirkt haben.