Eidg. Jugendsession – Arbeitsgruppe Kreislaufwirtschaft
Anlässlich der Jugendsession vom 4. bis 7. November durfte Ivette Djonova das Thema Kreislaufwirtschaft begleiten und mit der Arbeitsgruppe diskutieren. Die Jugendlichen haben sich über Monate mit dem Thema beschäftigt, engagiert diskutiert und ihre Forderung formuliert.
Die Jugendsession 2021 stand unter dem Oberthema Nachhaltigkeit, gemäss der Definition der UNO:
«Eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht die Befriedigung der Grundbedürfnisse aller Menschen und stellt eine gute Lebensqualität sicher, überall auf der Welt, sowohl heute als auch in Zukunft.» Für die Erreichung dieses Ziels hat die UNO einen Orientierungsrahmen geschaffen: «Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).»
Im Dossier « Kreislaufwirtschaft », verfasst von Laura Hagen, unter Mitwirkung von Ivette Djonova (swico), Philipp Ischer (SECO) und Rahel Ostgen und Patrick Geisselhardt (Swiss Recycling), wird die Agenda 2030 erläutert – und wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass gewisse Forderungen der Jugendsession von 2019 in der Schweiz und auf EU-Ebene diskutiert werden:
Forderung der Jugendsession 2019: Deklarationspflicht bei elektronischen Geräten
Die Jugendsession beauftragte damals das Parlament, die Hersteller*innen von elektronischen Geräten zu verpflichten, die Reparierbarkeit, die zu erwartende Lebensdauer und die Dauer der Verfügbarkeit von Einzelteilen ihrer Produkte auf der Verpackung klar und ersichtlich zu deklarieren:
- Parlamentarische Initiative: Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken (20.433)
Das Umweltschutzgesetz soll im Sinne einer dauerhaften Verbesserung der Ressourceneffizienz angepasst werden und dabei die im Ausland verursachte Umweltbelastung mitberücksichtigen. Gemeinsam mit den Kantonen und nationalen und internationalen Organisationen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft soll der Bund eine Plattform zur Förderung der Kreislaufwirtschaft betreiben und regelmässig den weiteren Handlungsbedarf aufzeigen. -
EU: Circular Economy Action Plan (2020)
Aktionsplan für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa. Beinhaltet diverse Massnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten und soll die Produktion nachhaltiger Produkte sowie nachhaltigen Konsum fördern. Die Massnahmen sind sowohl legislativer wie auch nichtlegislativer Natur und werden ab dem Jahr 2021 schrittweise eingeführt.
Die Jugendlichen haben sich intensiv mit den Phasen der Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Besonders gross war das Interesse unter anderem an elektrischen und elektronischen Geräten in der Kreislaufwirtschaft, deren Recycling und dem Recycling im Ausland. Zudem interessierten sich die Jugendlichen für den Schweizer und ausländischen Rechtsrahmen, wollten mehr erfahren zu Reparaturprogrammen, Reparaturindex, Obsoleszenz und Sensibilisierung von Konsumentinnen und Konsumenten. Viel beachtet wurden in diesem Zusammenhang neue Nutzungssysteme, um Geräte optimal auszulasten – zum Beispiel Mieten oder Leihen, organisiert durch spezielle Organisationen oder durch die Hersteller selbst.
Das Fazit der Jugendlichen
Die Schweiz ist zwar fortgeschritten in Sachen Recycling, weist aber einen hohen Ressourcenverbrauch auf. «Angepasste Geschäftsmodelle und bewusstes Konsumverhalten können helfen, Produkt- und Rohstoffkreisläufe zu schliessen und zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen.»
Welche konkreten Forderungen 2021 ans Parlament gerichtet werden, ist noch nicht publiziert worden. Diese sollen aber auf der Website des Jugendparlaments nachgetragen und überwacht werden – siehe Jugendsession/Forderungen.
Weiterführende Informationen
Jugendsession 2021 mit Ivette Djonova -Foto zur Verfügung gestellt