E-ID Schweiz: Warum ICT-Unternehmen jetzt einsteigen sollten

Die Schweiz steht an einem Wendepunkt ihrer digitalen Entwicklung: Mit der staatlich anerkannten E-ID entsteht – unter Vorbehalt einer Referendumsabstimmung – eine Infrastruktur, die digitales Vertrauen verbindlich und interoperabel macht. Was für Bürgerinnen und Bürger mehr Souveränität bedeutet, eröffnet für ICT-Unternehmen ein weites Feld an neuen Anwendungen, Integrationen und Geschäftsmodellen. Doch wie so oft gilt: Wer früh dabei ist, versteht schneller – und hat am Ende die Nase vorn.

Seit dem Start der Public Beta ist der Zugang offen. Jetzt ist der Moment, in dem die digitale Identität konkret wird – technisch, organisatorisch, wirtschaftlich. Der Bund lädt zur Mitgestaltung. Swico ruft dazu auf, die Chancen aktiv zu nutzen. Der Testbetrieb ist in vollem Gange – und der Vorsprung für Pioniere messbar.

Von der Sandbox zum offenen Testsystem: Swiyu in der Beta-Phase

In den vergangenen Monaten wurde die technische Grundlage gelegt. Die frühere Sandbox-Umgebung, in der Behörden und Unternehmen erste Prototypen mit Self-Sovereign Identity (SSI) erprobten, ist Geschichte. Die neue Public Beta basiert bereits auf den produktiven Komponenten der künftigen Vertrauensinfrastruktur des Bundes.

Das bedeutet: ICT-Firmen können heute mit jenen Bausteinen arbeiten, die ab 2026 in der Praxis gelten werden. Via swiyu-App erstellen Nutzerinnen und Nutzer einen fiktiven Identitätsnachweis (Beta-ID), mit dem sich reale Prozesse simulieren lassen – von der Verifikation digitaler Nachweise bis hin zur Integration in bestehende Portale.

Der Zugang ist niederschwellig: keine Gebühren, keine Registrierungspflicht, vollständige Transparenz. Und: sämtliche Komponenten sind Open Source. Die technische Umsetzung ist damit nicht nur nachvollziehbar, sondern auch aktiv gestaltbar. Wer sich beteiligt, formt mit.

Geschäftschancen für ICT-Firmen: E-ID ist mehr als ein Ausweis

Die E-ID ist kein digitaler Pass. Sie ist ein universell einsetzbarer Vertrauensanker, der sichere digitale Interaktionen ermöglicht. Aussteller – egal ob Behörde oder privates Unternehmen – können digitale Nachweise ausstellen. Verifizierende Stellen prüfen deren Echtheit. Die Nutzerin bleibt Herrin über ihre Daten.

Für ICT-Unternehmen ergibt sich daraus ein breites Feld an neuen Dienstleistungen:

• Plattformen zur Ausstellung und Prüfung von digitalen Nachweisen
• Schnittstellen für Banken, Versicherer, Onlinehändler oder Mobilfunkanbieter
• Integration in eGovernment-Portale, Identity-Access-Management-Systeme oder Event-Apps
• Lösungen für digitale Signaturen, Zertifikate oder Mitgliederkarten

Das Nachfragepotenzial ist absehbar – und wächst mit jedem zusätzlichen Anwendungsfall. Schon heute laufen Piloten für den digitalen Lernfahrausweis, bald folgt der Strafregisterauszug. Und auch das elektronische Patientendossier, der Altersnachweis im Onlinehandel oder die Kontoeröffnung kommen hinzu.

Wer früh testet, kann später profitieren

Die Public Beta ist eine Chance: Unternehmen können ihre Systeme E-ID-fähig machen, bevor das System verbindlich wird. Gerade für KMU bietet sich hier ein geschützter Rahmen, um die Technologiel kennenzulernen. Das reduziert Integrationsaufwände, schafft Erfahrungswerte – und macht den Weg frei für eigene Produkte in der Schweizer Vertrauensinfrastruktur. Denn mit dem Einstieg in die Beta-Phase lassen sich erste Integrationen realisieren, ohne dass regulatorischer Druck besteht. Gleichzeitig entsteht ein Verständnis für die technischen, organisatorischen und rechtlichen Anforderungen, die ab 2026 schlagend werden.

Die Zukunft der digitalen Identität entsteht jetzt – mit Ihrer Beteiligung?

Die Einführung der E-ID ist mehr als ein IT-Projekt des Bundes. Sie ist ein Gemeinschaftswerk. Der Staat schafft die Infrastruktur. Die Gesellschaft bringt Vertrauen ein. Die Wirtschaft liefert die Anwendungen. Damit ist diese digitale Transformation aus Sicht von Swico grundsätzlich gut aufgegleist. Unternehmen, die heute in die Public Beta einsteigen, gestalten die digitale Identität von morgen mit – und sichern sich wahrscheinlich auch einen strategischen Vorteil in einem entstehenden Ökosystem.

Denn eines ist klar: Die E-ID kommt. Die Frage ist nun, wie wir sie nutzen.