Das Digitale Europa will einen konkreten Beitrag an mehr Nachhaltigkeit leisten
In einem spannenden Bericht zeigt DIGITALEUROPE auf, was Digitalisierung zu einer wirksamen Klima- und Nachhaltigkeitspolitik beiträgt – und formuliert 8 konkrete Ideen zur Beschleunigung des eigenen Beitrags.
Diskussionen rund um die Netto-Null beim CO2 oder um einen drohenden Energiemangel beherrschen aktuell den Diskurs. Dabei geht vergessen, dass unsere Industrie einerseits stark in verbesserte Energieeffizienz investiert – und umgekehrt auch dazu beiträgt, dass in der gesamten Wirtschaft Ressourcen besser genutzt werden.
«Ohne die Digitalisierung ist der Green Deal zum Scheitern verurteilt», fasst Cecilia Bonefeld-Dahl, Generaldirektorin von DIGITALEUROPE in diesem Zusammenhang Erkenntnisse einer kürzlich präsentierten Studie zusammen.
«Digital technologies can cut 20 % of global CO2 emissions by 2030. If we are serious about reaching our climate goals, governments, businesses and citizens need to think digital.»
Eine weitere aktuelle Studie zeigt, dass europäische Unternehmen, die sowohl ihren digitalen als auch ihren grünen Wandel beschleunigen, sich wahrscheinlich schneller erholen und gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Klingt abstrakt? Ist es nicht:
DIGITALEUROPE präsentiert im soeben publizierten Papier zahlreiche Beispiele aus ganz Europa, aus den Bereichen Baubranche und Immobilienunterhalt, Herstellung, Energie, Transport und Landwirtschaft – mit ausgesprochen eindrücklichen Zahlen. Und gibt klare Empfehlungen ab:
8 Ideen zur Beschleunigung von Nachhaltigkeit durch Digitalisierung
- Festlegung ehrgeiziger KPIs
Die EU sollte konkrete horizontale und sektorspezifische Ziele festlegen, ähnlich wie in der Strategie für das digitale Jahrzehnt nach der COVID-Initiative, und die Akzeptanz digitaler Technologien zur Unterstützung unserer Klimaziele messen. - Förderung der Datenzusammenarbeit, um Zugang und Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten zu verbessern.
Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) sind auf den Zugang zu hochwertigen und interoperablen Daten angewiesen. Der Plan der EU für gemeinsame europäische Datenräume ist eine einzigartige Gelegenheit, die Zusammenführung von Nachhaltigkeitsdaten zu fördern. - Förderung von Konnektivität und Infrastruktur.
Auch hier sind strategische digitale Lösungen wie KI und IoT auf schnelle und hochwertige Konnektivität angewiesen. Die EU und die Mitgliedstaaten sollten mehr Mittel für verfügbare und erschwingliche hochwertige Netzinfrastrukturen wie Glasfaser und 5G bereitstellen und den Ausbau beschleunigen. - Entwicklung internationaler Standards für die Messung der Fähigkeit der Digitalisierung, Emissionen zu reduzieren.
Es gibt keine Methoden und internationalen Standards für die Messung der Fähigkeit von IKT-Lösungen, Emissionen in anderen Sektoren zu reduzieren. Um Investitionen und den Einsatz dieser digitalen und grünen Lösungen zu fördern, brauchen wir einheitliche und vergleichbare Bewertungsmethoden. - Erleichterung des Zugangs zu Finanzmitteln für F&E- und Innovationsausgaben für grüne Technologien.
Sowohl die EU als auch die nationalen Finanzierungsprogramme sollten mehr Mittel bereitstellen, um Initiativen für umweltfreundliche Technologien zu fördern, insbesondere von Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), und um öffentlich-private Partnerschaften zwischen Industrie und Wissenschaft zu schaffen, um technologische Innovationen voranzutreiben. - Starten einer kontinentweiten Initiative zur Förderung von Green-Tech-Kompetenzen.
Die EU sollte ihr gesamtes Instrumentarium an Investitionen und politischen Massnahmen nutzen, um sicherzustellen, dass die Bürger über die Fähigkeiten verfügen, die sie brauchen, um in einer digitalen und umweltfreundlichen Wirtschaft erfolgreich zu sein, und dass die Industrie über die digitalen Talente verfügt, die sie braucht, um mutige Klimaschutzmassnahmen zu ergreifen. - Stärkere Verknüpfung von digitaler und grüner Politik.
Die EU muss den komplementären Charakter politischer Massnahmen erkennen und die digitale Transformation in sektorale Strategien wie die Renovierungswelle, die gemeinsame Agrarpolitik und das "Fit for 55"-Paket einbetten, um nur einige zu nennen. - Erstellung sektorspezifischer Aktionspläne, um die Einführung digitaler Technologien in den energieintensivsten Sektoren Europas zu erleichtern.
Die oben genannten horizontalen Massnahmen sollten durch sektorspezifische Aktionspläne auf EU- und nationaler Ebene verstärkt werden, die digitale Zielvorgaben, Schlüsseltechnologien, die erforderliche Forschung und Qualifikation sowie eine Bewertung der Vorschriften und des öffentlichen Auftragswesens enthalten.
Was heisst das für die Schweiz – und für Swico?
Swico ist Teil von DIGITALEUROPE – und damit nah am Geschehen. Der Verband sensibilisiert seine Mitglieder dafür, dass Themen wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft etc. in einem hohen Mass an Eigenverantwortung gepflegt werden. Auf politischer Ebene setzt sich Swico für den Ausbau der Digitalisierung ein und hat dazu ein 10-Punkte-Programm lanciert. In diesem Zusammenhang unterstützt Swico auch Chance5G – denn ohne diese Technologie könnten die Benefits von KI oder IoT nicht optimal ausgeschöpft werden.