Am 10. Juni geht’s um den Wolf im Schafspelz
Das neue Geldspielgesetz tarnt sich gut: Ausländische Onlinespiel-Seiten sollen künftig gesperrt werden und zwar unter dem Deckmantel von Spielerschutz, Steuerabgaben und Lotteriefonds-Einnahmen für Kultur und Sport.
Doch eigentlich geht es um etwas ganz anderes. Die Casino-Branche möchte ihr heimisches Gärtli schützen und die ausländische Konkurrenz fernhalten. Dafür soll die Schweiz zum ersten Mal staatlich verordnete Netzsperren einführen. Swico sagt dazu ganz klar NEIN!
Darum schaden Netzsperren unserer Wirtschaft und jedem einzelnen von uns:
- Netzsperren schränken unsere Informationsfreiheit ein. Das ist ein Eingriff in unsere verfassungsmässigen Grundrechte. Und dies allein, um die finanziellen Interessen der Casino-Branche mit weniger als 2‘000 Vollzeitstellen vor Konkurrenz zu schützen?
- Netzsperren sind unwirksam, da sie einfach, kostenlos und ohne besondere Kenntnisse umgangen werden können. In modernen Browsern ist die Option zur Umgehung von Netzsperren bereits vorinstalliert. Wir haben schon genügend Gesetze. Es braucht nicht auch noch solche, bei denen man schon zum Vornhinein weiss, dass sie unwirksam und unkontrollierbar sind.
- Netzsperren machen das Internet unsicher. Internet-Provider werden per Gesetz gezwungen, Datenpakete zu fälschen. Das schwächt jedoch die Technologien zur Erkennung von (kriminellen) Fälschungen und gefährdet den Kampf gegen die Kriminalität im Internet.
- Netzsperren führen fast zwangsläufig zu Overblocking, also zur Sperrung von unbeteiligten Internetseiten. Für einen Online-Händler kann eine unbeabsichtigte Sperre existenzbedrohend sein, da ihn seine (Schweizer) Kunden im Internet einfach nicht mehr finden.
- Netzsperren senden das Signal aus, dass die Schweiz wirtschaftlichen Wettbewerb und ein frei zugängliches Internet unwichtig findet. Jungunternehmen und Start-ups würden die Schweiz als Standort meiden – und damit verlieren wir Innovation und Knowhow.
- Wenn sich die Schweizer Geldspielbranche durchsetzt, werden bald andere Branchen versuchen, uns das Internet abzuwürgen, um sich zu schützen. Die Buchverlage? Die Apotheker? Wer weiss?